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Veranstaltung

Montag, 5.9.2022 um 18:30 Uhr, Robert-Havemann-Saal

„Der zweite Anschlag“

Filmvorführung & Gespräch

Veranstaltungsbild

Filmveranstaltung zum 30. Jahrestag des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen – „Der zweite Anschlag“, Dokumentarfilm, 62 Minuten, Dt. 2018, Regie: Mala Reinhardt.


Dies ist kein Film nur über das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen, das sich in diesem Jahr zum 30. Mal jährt. Es ist ein Film, der erzählt, dass Rostock nicht als singuläres Ereignis dasteht, sondern vielmehr in einer Reihe rassistischer Gewalt im vereinigten Deutschland seit 1990, aus der Sicht der Betroffenen, Überlebenden, Angehörigen der Opfer. Der Film rollt auf, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist, die solche Anschläge ermöglicht. Er erzählt vom Moment der Verletzung, von Trauer und Zorn, von sichtbaren und unsichtbaren Tränen, von Bündnissen und Widerstand, fängt scharfsinnige politische Analysen ein. Der „erste Anschlag“ käme immer von den Nazis selbst, sagt im Film Ibrahim Arslan, der als Siebenjähriger den Brandanschlag in Mölln überlebte, der „zweite Anschlag“ käme von der Gesellschaft, die die Schuldigen nicht genügend verfolgt und sie verharmlost, die Betroffene behelligt und verdächtigt und noch einmal verletzt. Ein Film klagt an - und trifft einen Nerv.


Nach der Vorführung gibt es ein Gespräch mit Mai Phuong Kollath, einer Protagonistin des Films, ehemalige Rostocker Vertragsarbeiterin aus Vietnam, heute Diplom-Pädagogin, Diversity-Trainerin und Schauspielerin. Moderation: Angelika Nguyen, Filmwissenschaftlerin und Autorin.


Veranstaltende: Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte