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Veranstaltung

Samstag, 30.3.2019 um 18:00 Uhr, Robert-Havemann-Saal

Finissage & Rückblick auf das Referendum in Timor-Leste 1999

Vortrag & Gespräch

Veranstaltungsbild
© Cornelius Balle

Anna Voß und Michaela Wiese zum Referendum in Timor-Leste 1999 und seinen Auswirkungen.

Im August 1999 fand das Unabhängigkeitsreferendum in Timor-Leste statt. Dabei konnte sich die Bevölkerung zwischen dem Verbleib als autonomer Region bei Indonesien und der völligen Unabhängigkeit des Landes entscheiden.

Timor-Leste war im November 1975, nur wenige Tage nach Ausrufung der Unabhängigkeit der früheren portugiesischen Kolonie, von indonesischen Streitkräften besetzt worden. Es folgte eine jahrzehntelange Besatzung mit mindestens 180.000 Toten und einem Guerillakrieg zwischen dem indonesischen Militär und der Unabhängigkeitsbewegung FRETILIN.

Für das Referendum 1999 wurde zwischen den Konfliktparteien ein Waffenstillstand vereinbart, die Schirmherrschaft für das Referendum lag bei der UN. Bereits im Frühjahr 1999, bei Ankündigung des Referendums, kam es zu gewalttätigen Übergriffen, zehntausende Menschen mussten fliehen. Die Lage blieb auch während der Vorbereitungen der Abstimmung und des Referendums selbst angespannt.

Nach dem Abstimmungsergebnis von 78% für die Unabhängigkeit von Timor-Leste (bei einer Wahlbeteiligung von 98%) eskalierte die Gewalt. Am 4. September startete das indonesische Militär die Operasi Guntur (Operation Donner) mit verbündeten Unabhängigkeitsgegnern. Dabei wurden ca. 3.000 Menschen getötet. Die Gewalt endete erst, als am 20. September australische Einheiten in der Hauptstadt Dili landeten.

Timor-Leste erlangte seine offizielle Unabhängigkeit schließlich am 20. Mai 2002.

Veranstaltende: Ehemalige weltwaerts-Freiwillige aus Timor-Leste und Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte